Die Hanfpflanze könnte sich als zukunftsfähiger Rohstoff, die importunabhängig in Deutschland angebaut werden könnte, einen Namen machen. Derzeit sind nur wenige Landwirte und weiterverarbeitende Industrien dazu bereit, sich mit dem Anbau und der industriellen Nutzung dieses Gewächses zu befassen. Das mag zum Teil auch an der Gesetzgebung liegen, die unverständlicherweise jeglichen Hanfanbau bis 1996 untersagte.

Die derzeitige Verwendung beschränkt sich hauptsächlich auf die Fasern, die als Ersatz von Glas- oder Steinwolle in der Dämmstoffindustrie eingesetzt werden. Auch in der Autoindustrie wird die Faser der Hanfpflanze in gepresster Form als Tür- oder Kofferraumverkleidung eingesetzt. Die Papierherstellung aus Hanf bietet eine weitere sinnvolle Verwendungsmöglichkeit der Pflanze, welche jedoch von der Papierindustrie offensichtlich noch nicht wahrgenommen wurde.

Hanfanbau für Textilherstellung

Ebenso noch in der Anfangsphase, jedoch mit besseren Zukunftsaussichten, ist die Textilgarnherstellung aus Hanf. Da der Hanfanbau, im Gegensatz zur Baumwolle, ohne Pestizide auskommt, gilt Hanf als ökologische Alternative.

Andere Zeitgenossen schätzen den hohen THC-Gehalt, der den Anbau der extra zu diesem Zweck gezüchteten Hanfpflanze so attraktiv macht. Die Entwickler dieser speziellen Hanfsorten haben sich schon vor Jahren den von den Gesetzgebern kriminalisierten Nutzern angenommen und produzieren hocheffektive Sorten, die auf kleinster Anbaufläche, für bemerkenswerte Ernten sorgen.

Dem deutschen Hanfliebhaber, dem fatalerweise sogar der Besitz von Hanfsamen untersagt ist, bleibt nur der Trip nach Holland oder die Bestellung in einem ausländischen Growshop, um sich mit den begehrten Hanfsamen zu versorgen. Dank modernem Equipment und fachkundiger Anleitung der Samenentwickler gedeiht die Hanfpflanze in aller Diskretion in Growschränken in Hunderttausenden Wohnungen und Häusern. Vielleicht wird unseren Kindern einmal, der vernünftige Umgang mit Hanfprodukten, durch eine weisere Regierung erlaubt.